Liebe Autorinnen und Autoren, liebe Leserinnen und Leser,
euch allen ganz herzlichen Dank für eure Teilnahme und das beeindruckende Voting sowie die vielen Kommentare, die ihr zu den Texten gegeben habt.
Es wurden insgesamt 382 Votes vergeben und 30 Kommentare eingereicht. Am gestrigen 3. Juni fand im KUNSTLABOR2 des MUCA Museums nun die Preisverleihung des europeans in art-Awards statt, in den auch unser Wettbewerb „Autor*innen für Europa“ integriert war. „Wir wollen das Thema Europa nicht nur verbalisieren, sondern auch erlebbar machen“, sagte Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner bei der Preisverleihung. „Denn Frieden ist nicht selbstverständlich, Frieden bekommen wir in Europa, Frieden wird in Europa gesichert.“ Gastgeberin der Veranstaltung war Stephanie Utz, die Leiterin des MUCA Museums. Durch die Preisverleihung führte Isabella Amann (Europa Union München)
Der Wettbewerb „Autor*innen für Europa“ zeigte auch im dritten Jahr, dass Europa für Schriftsteller*innen einen bedeutenden Stellenwert hat. Dabei waren die aktuellen Ereignisse, insbesondere der Krieg in der Ukraine, die dominierenden Gedanken und Grundlagen nicht weniger Texte, aber auch die Grundfragen der Europäischen Union, die sich um Werte wie „Gerechtigkeit, Frieden, Trauer, Leid, Hoffnung, Grenzen …“ drehten, wurden in den Beiträgen gespiegelt. Im Gesamten wurden 26 Texte eingereicht, von Kurzprosa, Lyrik, Wortkunst bis hin zu Essays und Spottgedichten. Der Wettbewerb wurde in der ersten Phase von einem Publikumsvoting geprägt, bei dem der Text „Europas Kinder“ die meisten Votings erhielt, vor „In Vielfalt geeint“ und „ein paar Tage im Modus <>“. Es gab 382 Votes. Die besten Durchschnittsbewertungen erhielten die Texte „ein paar Tage im Modus <>“ (4,9 von 5 Sternen) und **** (Es wird dunkel) (4,8 von 5 Sternen).
Die besten 15 Votingbeiträge schafften es schließlich auf die Shortlist, welche der Jury aus FDA und Litbox2 überreicht wurde. Die Jurystimmen, unter Leitung von Oliver Guntner, Präsident des Freien Deutschen Autorenverbands, und Franz Westner, Leiter der Literaturbühne Litbox2 und Ehrenpräsident des Freien Deutschen Autorenverbands, sowie Isabell Amann, Europa Union München, und der Bereich Europa der LHM gaben unabhängig voneinander ihre Stimmen ab.
Dabei lieferten sich vier der fünfzehn Texte der Shortlist ein knappes Rennen. Es waren diese die Texte „Europas Kinder“, „Mitgefühl für Minotaurus“, „**** (Es wird dunkel)“ und „Ein paar Tage im Modus <>“.
Die meisten Jury-Stimmen auf sich vereinen konnte am Ende der Text „Ein paar Tage im Modus <>“. In der Begründung sagte Isabell Amann, Europa Union München, dass das Gedicht dem Leser zwei Erlebniswellten vor Augen führt, die sich kaum vereinen lassen. Es geht um das Verstehen der Not und Verzweiflung auf Seiten der vom Krieg in der Ukraine Betroffenen, und das Ringen und Abwägen von Worten und Entscheidungen auf Seiten der nicht Betroffenen. Europa trägt in sich die Werte der Gerechtigkeit, der Freiheit und des Friedens. Aber auf politischer Ebene bleiben diese Ideale, während sie auf der Ebene der betroffenen Menschen Leid und Tragik sind. „Jemand dreht durch am anderen Ende der Leitung / versucht Gott am Telefon zu erreichen / oder an wen sonst geht stundenlang das / hallo hallo hallo“ – das ist ein wunderbarer Satz, der die Tragik dieses Dilemmas bloßlegt – und eine Aufforderung ist, endlich dranzugehen und abzuheben.
An dieser Stelle möchte ich ganz herzlich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern danken, die Ihre Gedanken, Ideen und Anregungen eingebracht haben.
Euer Franz Westner
Alle Beiträge in der Übersicht (zufällige Reihenfolge)
In Vielfalt geeint
Europa am Scheideweg
Europa / Wer, wenn nicht wir
Putin in der Ukrain
„Je ne suis pas …“
Brief an Europa, Tochter des Agenor
EUROPA
Ein kleiner Mann
Apokalypse now?
Zeus und Amahle. Eine mythische Epiphanie
ein paar Tage im Modus <>
Kalter Krieg
Stammtisch
Mitgefühl für Minotaurus
Europas Kinder
Evis Kartoffelsuppe
Evis Kartoffelsuppe Vor Gilles Mattu saß eine kleine schmale Frau und schnitt im Sitzen am Wohnzimmertisch Kartoffeln in kleine Würfel. Sie brauchte keine Brille dazu, ihre Bewegungen waren…