HOYWOJ – die bewegende Geschichte einer sorbischen Familie
„Wer bin ich?“ Diese Frage stellte Autor Thomas Hartwig, als er sich an den Roman „HOYWOJ“ machte. Ausgangspunkt war ein Mord, der im Jahr 1992 in Geierswalde an einer sorbischen Frau verübt wurde. Der Täter: ein Jugendlicher aus dem rechtsradikalen Milieu. Was lässt Menschen andere Menschen aufgrund ihrer Herkunft verurteilen? Was bedeutet es, Teil einer Minderheit zu sein? Wie bewahrt man seine Identität, wenn geschichtliche und gesellschaftliche Umstände Anpassung, Verleugnung und Gleichschaltung fordern?
Über drei Generationen hinweg begleitet Autor Thomas Hartwig die Familie Scado und lässt an und in ihnen mehr als ein Jahrhundert Geschichte lebendig werden – vom missglückten Attentat auf Hitler, dem Zusammenbruch des Nazireichs, der von Hoffnung genährten Gründung der jungen DDR bis in die heutige Zeit. Und über alle Jahrzehnte hinweg steht die Frage nach der eigenen Identität. Wer bin ich, wenn ich nicht sein darf, wer ich bin?
Wie wir soeben erfahren haben, dürfen wir uns am Samstag bei der Lesung zu „HOYWOJ“ auch auf Fran Portillo freuen, der den Abend am Piano ergänzen und verschönern wird. Fran Portillo ist spanischer Künstler, Maler, Musiker und Schriftsteller (musikarte), der sich seine Fähigkeiten autodiktaktisch beigebracht hat.
Wir freuen uns auf ihn.
Thomas Hartwig ist Autor und Filmemacher. Bekannt wurde er durch seinen epischen Roman „Die Armenierin“, mit dem er – anhand des Lebens Armin T. Wegners – den Genozid des osmanischen Reichs an den Armeniern beschrieb. 2015 wurde er offiziell im Rahmen der staatlichen Gedenkfeierlichkeiten zum Genozid nach Yeriwan, Armenien, eingeladen.
Wann? Samstag, 18. November 2023
Beginn? 19:30 Uhr
Wo? KiM-Kino Einstein, Einsteinstr. 42, 81675 München
Eintritt? 6 EUR. Für die teilnehmenden Autorinnen und Autoren ist der Eintritt frei.
Anmelden? Per E-Mail an kontakt@litbox2.de