H. arbeitete sieben Jahre in London als Investment-Banker. Eines Tages sprach er zu seinem Vorgesetzten: »Herr, ich will mehr erreichen und Sinnvolleres tun in meinen Leben, als Geld zu horten und es bei Pferderennen zu verwetten.« Und er ließ sich seine Gewinne aus Anteilsscheinen und Beteiligungen auszahlen, um sich nach Andalusien zu begeben. Dort widmete er sich seiner Leidenschaft, den Pferden und ihrer Zucht. Hans erwarb ein Gestüt, nicht ohne vorab den Großteil seines Vermögens aufgrund des Länderwechsels in die Europäische Union hinein zu versteuern. Das ärgerte ihn sehr, besonders da ihm die Möglichkeiten zur Steueroptimierung in seiner vorigen Berufstätigkeit verschlossen blieben. Er tröstete sich damit, dass die Abgaben der Finanzierung eines europäischen Ausgleichs zwischen den überregulierten nationalen und lokalen Märkten dienten, ebenso wie der Besoldung der europäischen Bürokratie anstatt innerstaatlichen Institutionen. Hans bedauerte zusehends, dass er den Waisenhäusern in London, sowie den regionalen Hilfsorganisationen im ländlich-andalusischen Raum aufgrund der Besteuerung weniger zukommen lassen konnte. Nichtsdestotrotz beglückte ihn der Umgang mit den Tieren und die Einheimischen nahmen den Gringo gut auf. Auch lernte er in der Tochter eines Gutsnachbarn seine zukünftige Frau kennen und lieben. Nach prunkvoller Hochzeit folgten erfolgreiche Jahre des Pferdeexports ins Nachbarland, da verursachte eine neue EU-Richtlinie einen drastischen Einbruch des Pferde(Fleisch)marktes.
»Frau,« sprach er, »um uns vor dem wirtschaftlichen Ruin zu bewahren, werden wir die Pferdezucht aufgeben müssen.« Französische Subventionen für Pferdemetzger fraßen jedwede Gewinnspanne, und so verkaufte Hans das Gut und siedelte mit Frau und Kindern in der Nähe der deutsch-französischen Grenze……